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AUFLÖSUNG ZUM MONATSRÄTSEL MAI 2024

GUNDERMANN
(GLECHOMA HEDERACEA)

Der Gundermann gehört zu den Lippenblütlern. Man kennt ihn auch als Gundelrebe oder Erdefeu. Auf seine Wirkung als Heilpflanze geht bereits Nyland ein (s. weiter unten), auch heute gibt es noch zahlreiche Rezepte zur Wundheilung (wirksam durch seine ätherischen Öle). Es wird jedoch auch vor seiner Giftigkeit bei übermäßigem Genuß gewarnt.

Gundermann

Das Rätsel ist dem folgenden Foto entnommen:

Gundermann

Im Kräuterbuch von Nyland findet man die Gundelrebe / "Erdphew" = Erdefeu

Gustav Hegi nennt die fremdsprachlichen Namen der Gundelrebe,
die sich auf Erdefeu beziehen:
Franz. Lierre terrestre, glechome; engl.: Ground ivy; ital.: Edera terrestre.

Zum Erdefeu schreibt Hegi (vollständiges Zitat ganz unten), der auch viele andere Namen für den Gundermann angibt:
Auch Erdefeu, Grundefeu und Erdkränzlein sind alte Büchernamen, die auf lat. Hedera terrestris (bei Plinius und noch allgemein im 16. Jahrhundert, z. B. bei Camerarius und Mattioli), hedera humilis, corona terrae, chamaecissus (griech. chamaikissos) = Bodenefeu, bei Dioskurides eine nicht näher beschriebene Pflanze (auch chamaíklema) zurückgehen.

Gundermann

Gundermann

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Gundelrebe / Erdphew. Hedera Terrestis. [Erdphew = Erdefeu]

Diß Kraut träget / eckichte / dünne Stengel / die sich an der Erden ausbreiten / diese sind mit ründlichten breiten / krausen und gekerbten Blättern bewachsen/ derer je 2. und

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2. und 2. gegeneinander über stehen. Die Blümlein / so neben den Blättern hervor schiessen / sind purpurroht / fast einem offenen Helmlein gleich. Die Wurtzel ist Zasicht.
Es wird an dunckeln schattichten Orten / an den Zäunen und Wegen überflüssig gefunden.
Es trägt sene Blüte vom April biß in den Sommer.
Grundelrebe ist hitzig und trucken / am Geschmack bitter / hat eine Krafft zu öffnen und zu reinigen. Dodonaeus.

Artzney-Gebrauch.
Vor Geelsucht und Hüftwehe.
Nim der gedörrten Blätter ein halb quintl. und gibs etliche Tage aneinander mit bequemen Geträncke ein. Dioscorides.
Vor Taubheit und Sausen der Ohren.
Nim Gundelreben Safft / mache es warm / und stecke es also mit Baum-Wolle in die Ohren. Dodonaeus.
Vor Verkältung des Gehirns.
Nim dieses Krauts Safft / ziehe es durch die Naselöcher auff/ dieses löset viel Feuchtigkeiten des Hirns auff.
Vor den Stein / Verstopffung der Leber / des Miltzes / und der Mutter
Mache ein Decoctum von Gundelreben-Kraut mit Wasser oder Wein / und lasse davon trincken: Oder gebrauche gebrandt Wasser von Gundelreben / oder die von den Blumen gemachte Conservam: Etliche nehmen Gundelreben-Blumen / so viel nöthig / und giessen Brandwein drüber / davon geben sie ein par Löffel voll nüchtern ein. Brunselsius. Fuchsius.
Vor faule Geschwer der Kehlen.
Nim das Decoctum von Wasser oder Wein gemacht / und gurgele damit.
Vor inwendige Versehrung und Wunden.
Mache von diesem Kraut ein Decoct mit Wasser / und versüsse es mit Rosen-Honig / und lasse davon zu Zeiten 4. Loht einnehmen. Revelingius.
Vor Miltzwehe und dessen Geschwulst.
Koche die Blättlein in Essig / und schlage es warm über die lincke Seite. Dodonaeus.

IMG_7587.jpeg    Willkomm-1887-Taf-XXX-det.jpg   

Reproduktion aus:
Gottfried Heinrich von Schuberts Lehrbuch der Naturgeschichte, neu bearbeitet von Moritz Willkomm unter dem Titel: Naturgeschichte des Pflanzenreichs nach dem Linné'schen System, 4. Auflage Eßlingen bei Stuttgart, 1887,
Bild links: Taf.
XXX, rechte Seite, Bild rechts: Detail daraus

 Gundermann

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Reproduktion aus:
Otto Wilhelm Thomé: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz
in Wort und Bild für Schule und Haus,
4 Bände (Gera 1886–1889), Band IV, Taf. 528
, Text S. 166

Gundermann

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Details aus Thomé, Band IV, Taf. 528 (s. oben)

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Schlechtendahl 18, Taf. 1816

Reproduktion aus:
Schlechtendal-Langethal-Schenk: Flora von Deutschland,
5. Auflage (verbessert von Hallier),
Gera-Unternhaus, 30 Bände 1880-1887, Band 18, Taf. 1816 (in der Bildunterschrift links unten irrtümlich 1616, recte: 1816), Text S. 241–244

 

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Foto: Copyright Karl-Heinz Neuwirth, Hildesheim

Die Abbildung zeigt Glechoma hirsuta, nicht hederacea.
Aber das Rosa der Blüten ist vergleichbar.

Schlechtendahl (s. unten) beschreibt die Farben:
Die blaue, selten rothe oder weisse Blumenkrone ragt weit über den Kelch hervor.

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Reproduktion aus: Schlechtendahl, s. oben

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Reproduktion aus: Schlechtendahl, s. oben

IMG_7587.jpeg

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Reproduktion aus:
Carl Hoffmann: Botanischer Bilder-Atlas nach De Candolle's Natürlichem Pflanzensystem (Stuttgart 1884), Taf. 54
, rechts ein Detail daraus
Text S. 57

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Reproduktion aus:
Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mittel-Europa mit besonderer Berücksichtigung
von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz, München, ab 1906,
Band 5/4, Tafel 226, Text S. 2372–2377

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Gundelrebe

 

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Gundelrebe

Reproduktion aus Hegi, s. oben

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Gundelrebe

Reproduktion aus Hegi, s. oben

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Gundelrebe

Reproduktion aus Hegi, s. oben

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Gundelrebe

Reproduktion aus Hegi, s. oben

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Fotos (soferne nicht anders angegeben): Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien

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