AUFLÖSUNG ZUM MONATSRÄTSEL APRIL 2024
BRAND-KNABENKRAUT – BRAND-KEUSCHSTÄNDEL
Orchis ustulata – Neotinea ustulata
Das Brandknabenkraut wurde früher der Gattung "Orchis"
(den Knabenkräutern) zugeordnet, heute der Gattung Neotinea,
daher der neue Name.
Es war die Orchidee des Jahres 2005.
Wegen seiner geringen Größe wird es auch gerne "Kleines Knabenkraut" genannt.
Die Blütenknospen an der Spitze sind dunkelbraun bis dunkelviolett
wirken manchmal schwarz, und dies ist namensgebend.
"Brand", "verbrannt" = ustulata.
Zahlreiche Namen wurden dieser Orchidee gegeben:
Brand-Orchidee, Bunt-Orchis, Schwarzköpfige Orchis, Schwärzliche Orchis, Angebrannte Orchis, Brand-Keuschständel, Schwarzes Tübeköpple (Schlesien), Chamblüamli, Schafbrändli (Schweiz) u. v. a.
Im Englischen: Burnt orchid, Burnt-tip orchid
Es gibt auch eine größere Variante dieser Orchidee,
die Sommerorchis, Orchis ustulata var. aestivalis (Blütezeit ca. Juli-August).
Das Rätselbild wurde dem folgenden Foto entnommen:
Die Chromolithographien zweier Orchideen-Spezialwerke zeigen genaue Details der Pflanze, Wurzeln, Blätter, Blüte und Frucht
Reproduktion aus:
Walter Müller: Abbildungen der in Deutschland und den angrenzenden Gebieten forkommenden Grundformen der Orchideen-Arten. 60 Tafeln nach der Natur gemalt
und in Farbendruck ausgeführt von Walter Müller (Gera) mit beschreibendem Text
von Dr. F. Kränzlin (Berlin), Berlin 1904, Taf. und Text 17
Auf der Perchtoldsdorfer Heide blühte das Brandknabenkraut schon am 17. April:
Detail aus dem Werk von Walter Müller (s. oben)
Dieses Detail zeigt ganz oben im Blütenstand eine Einzel-Blütenform,
die fast ein wenig an Stiefmütterchen erinnert . . . eher ungewöhnlich!
Hier schon im Verblühen . . .
Reproduktion aus:
Max Schulze: Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs
und der Schweiz (Gera-Untermhaus 1894), Taf. 6
In der Lobau am 23. April 2024 fand ich folgende Brandknabenkräuter:
Hier in Gemeinschaft mit dem Salomonssiegel. Diese Art ist die
Breitblättrige Weißwurz (Auen-Weißwurz).
Dank für die genaue Bestimmung an den so fachkundigen
Herrn Karl-Heinz Neuwirth, Hildesheim!
von oben betrachtet: wie mit rot gepunkteten weißen Spitzensäumen . . .
Immer wieder gerne inmitten des Salomonssiegels blühend!
Reproduktion aus:
Schlechtendal-Langethal-Schenk: Flora von Deutschland,
5. Auflage (verbessert von Hallier),
Gera-Unternhaus, 30 Bände 1880-1887, Band 4, Taf. 329, Text S. 113, 114
Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien
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