DER KLEINE EICHENBOCKKÄFER
turnt
IN DEN GRASHALMEN
am 4. Juni 2020
In einem Gewirr von Grashalmen, in denen er herumturnt, habe ich ihn entdeckt: den Kleinen Eichenbock. Durch seine schwarze Gestalt und unaufhörliche Bewegungen ist er mir aufgefallen; bemerkenswert die sehr langen Fühler!
Es gibt den Großen Eichenbock (Cerambyx cerdo) und den
Kleinen Eichenbock (Cerambyx Scopolii). Beide sind in einschlägigen Käferpublikationen enthalten, sie unterscheiden sich vor allem durch die Größe, aber auch andere Charakteristika.
Edmund Reitter: Fauna Germanica, Die Käfer des Deutschen Reiches,
Band IV (Stuttgart 1912), Taf. 135
(oben – Nr. 1 – der Große Eichenbock, unten – Nr. 2 – der Kleine Eichenbock
Im Gewirr der Grashalme ist er kaum zu sehen; mit dem Teleobjektiv bin ich ihm "auf den Leib gerückt" . . .
Ich hatte den Kleinen Eichenbock am Rande eines Weges entdeckt,
der von der Elisabethwiese zum Leopoldsberg führt
(an einem schönen Aussichtsplatz zum Stift Klosterneuburg vorbei).
Beschreibung des Großen Eichenbocks bei Reitter.
Beschreibung des Kleinen Eichenbocks bei Reitter.
"Cerambycina" bei Reitter
Der Große und der Kleine Eichenbock gehören zur
Familie der Bockkäfer (Cerambycidae).
F. Berge: Käferbuch. Allgemeine und specielle Naturgeschichte der Käfer (Stuttgart 1844)
Berge (1844): Tafeln mit Bockkäfern, links oben (Nr. 19) der Kleine Eichenbock
rechts auf der linken Seite (Nr. 1) der Große Eichenbock
Der Kleine Eichenbock (Cerambyx Scopolii) ist auch unter den Namen
Skopolis Bockkäfer, Buchenbock, Buchenspießbock, Runzelbock bekannt.
Verwirrend sind allerdings die Bezeichnungen bei Berge, wo der Große Eichenbock "Cerambyx heros" heißt (heute Cerambyx cerdo), der Kleine Eichenbock jedoch "Cerambyx cerdo" (heute (Cerambyx scopolii).
Das ist etwas verwirrend!
Der Kleine Eichenbock bei Berge (1844), Nr. 19
Begleiten wir ihn bei seinen Turnübungen auf den Grashalmen.
Auf den folgenden Fotos sehen Sie ihn in den unterschiedlichsten Stellungen:
von vorne, von hinten, von oben, von unten – jedenfalls so, wie er in den klassischen Käferbüchern nicht abgebildet ist. Und immer dominieren
neben dem schwarzen Körper die langen, langen Fühler!
Sieht er hier nicht wirklich fast aus wie ein Bock
und macht so seinem Namen alle Ehre?