WIENERWALD-WANDERUNG
am 26. August 2016
Erlebnis Gottesanbeterin und Perlmutterfalter
An diesem heißen Sommertag beschloß ich, wieder einmal eine geheimnisvolle Stelle bei der Hopfgarten-Kreuzung aufzusuchen, um die Fruchtstände vom roten Waldvöglein und der Ständelwurz zu sehen. Auf dem Weg dahin, der mit Fotopausen etwa eine Stunde dauerte, fand ich das zierlich geschwungene Weidenröschen, halb verblüht, schon mit Samen, und eine Nachtkerze, deren Blüten, wie der Name schon sagt, nur in der Nacht aufgehen!
Die Fäden der Waldrebe glänzen silbern im Sonnenlicht.
Als ich in die Lichtung am Wegrand eintrete, schwirrt vor mir
eine braune Gottesanbeterin hoch und verschwindet fast im Laub.
Näher gekommen, sehe ich sie in den Blättern hängen.
Dann sieht sie mich an. Die zarte Gestalt fasziniert mich, und ich verfolge ihren weiteren Weg durch das Blattgewirr. Vor diesen großen Augen bleibt nichts verborgen.
Verfolge ich sie oder sie mich?
Wie ein Innehalten im Tanz, grazil, leichtfüßig . . .
Nichts entgeht ihr. Ruhig und aufmerksam wartet sie ab.
Klar ist das Schattenbild auf dem Blatt unter ihrer Gestalt.
Mit jeder Bewegung ändert sich auch das Schattenspiel der Arme.
Ein Sprung, von mir fort, und sie hängt "kopfunter" im Blattwerk.
Kaum scheint sie sich festhalten zu müssen, so mühelos heftet sie sich an die Blattunterseite – sehr hell ist das Laubwerk im Gegenlicht.
Ich fotografiere, den Kopf im Nacken, in die Zweige hinauf.
Zauberhafte Lichtmuster – in Weiß, Gelb und Grün –
darin die braune Gestalt.
Dann komme ich ihr sehr nahe - mit dem Teleobjektiv.
Der Perlmutterfalter ist schon, wie der Fachmann sagt, "abgeflogen" –
von seinem Flug durch die Welt sind die Flügel beschädigt und sehr dünn geworden.
In den meisten Abbildungen sieht man nicht, warum dieser Schmetterling
"Perlmutterfalter" heißt. In drei Fotos habe ich versucht,
die schillernden Perlmutterfarben der Flügelunterseiten einzufangen.
In leuchtenden Schmetterlingsfarben zeichnet der Herbst ein gezähntes Blatt.
Zyklamen – der Herbst ist nicht mehr weit.
Das letzte Wegstück zur Jägerwiese hinauf (Karl-Grünberger-Weg) ist nicht mehr so steil.
Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien
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